Gitarren-Tabs lesen leicht erklärt – die Tabulatur für Gitarre
Gitarren Tabs, auch als Tabulaturen bekannt, sind eine sehr nützliche Möglichkeit, um Lieder auf der Gitarre ohne Noten zu spielen. Im Gegensatz zur traditionellen Notation bieten sie eine bildliche Darstellung, die es einfacher macht, das Spielen von Songs zu erlernen.
Insbesondere bei schnellen Solos und komplizierten Passagen können Gitarren Tabs sehr hilfreich sein, da sie schnell und einfach zu lesen und zu verstehen sind. Zudem werden sie immer an genau der Stelle gespielt wird, wie es im eigentlichen vom Komponisten vorgesehen ist. Bei der Notation ist es eben nicht immer erkenntlich, an welcher Stelle man die Note spielen soll.
Ein weiterer Vorteil von Gitarren Tabs ist, dass sie viel einfacher zu erlernen sind als eine traditionelle Notation. Selbst wenn man kein musikalisches Hintergrundwissen hat, kann man relativ schnell lernen, wie man Tabs liest und damit Songs auf der Gitarre spielt.
Gitarren Tabs sind außerdem sehr verbreitet und es gibt zahlreiche Quellen im Internet, aber leider sind diese oftmals auch nur von Fans herausgehört und notiert worden und das ist mit ein Grund, warum die Fehlerquote doch recht hoch ist.
Dafür sind diese Tabs meisten kostenlos herunterzuladen z.b. hier auch Ultimate Guitar. Ich persönlich kaufe mir lieber meine Tabs oder Noten.
Denn es gibt eine Webseite, die von deiner Lieblingsband selbst erstellte Tabs verkauft. „Sheet Happens Publishing“ heißt das Unternehmen und weil die Tabs eben direkt von den Künstlern selbst erstellt werden, ist die Fehlerquote hier sehr gering.
Klar man zahlt etwas Geld dafür, aber ich weiß zumindest, dass das Geld auch direkt bei dem Künstler ankommt und das macht die ganze Sache noch sympathischer für mich.
Aufbau der Tabulatur
Um Gitarren Tabs lesen und spielen zu können, ist es zunächst wichtig, den Aufbau der Tabulatur zu verstehen. Eine Tabulatur ist eine vereinfachte Darstellung von Noten, die auf einer Gitarre gespielt wird.
Im Gegensatz zum traditionellen Notensystem, das aus fünf waagerechten Linien besteht, entspricht die Anzahl der waagerechten Linien in einer Tabulatur der Anzahl der Saiten, die auf einer Gitarre vorhanden sind. Da die meisten Gitarren sechs Saiten besitzen, besteht eine Tabulatur in der Regel auch aus sechs Linien.
Die unterste Linie repräsentiert dabei die tiefste Saite der Gitarre, in der Regel das tiefe E in Standardstimmung. Die nächste Linie darüber entspricht der A-Saite, gefolgt von der D-, G-, B- und schließlich der obersten e-Saite.
Wichtig ist hier zu beachten, dass die Saiten der Gitarre in der Tabulatur aus der umgekehrt dargestellt sind. Das heißt, dass die unterste Linie die tiefe E repräsentiert (tiefer Ton), während die oberste Linie, die das hohe e repräsentiert (hoher Ton).
Wenn du eine Tabulatur liest, liest du also die Noten von oben nach unten, also von der hohen e-Saite zur tiefen E-Saite. Das liegt im Übrigen daran, dass ein tiefer Ton innerhalb der normalen Notenlinien ebenfalls unten notiert wird. Siehe hier als Beispiel, die C-Dur Tonleiter, als Tabulatur und in Notenform.
Durch das Verständnis des Aufbaus einer Tabulatur, bist du jetzt dazu in der Lage schneller und einfacher Lieder zu spielen und zu lernen, als es mit Noten der Fall ist. Mit ein wenig Übung und Geduld wird das schon werden, alles braucht seine Zeit.
Wie wird das gespielt?
Um Gitarren Tabs lesen und spielen zu können, musst du verstehen, wie die Zahlen und Symbole in der Tabulatur zu interpretieren sind. Eine Zahl auf einer Saite gibt den Bund an, in dem du die Saite greifen und anschlagen sollst. Beispielsweise bedeutet eine 3 auf der zweiten Linie von unten, dass du die A-Saite im dritten Bund greifst und anschlägst.
Hierbei ist es dir selbst überlassen, welchen Finger du für das Greifen der Saite verwendest. Allerdings, ist es meist schon recht hilfreich, wenn man sich für die richtige Fingerwahl ein paar Minuten Zeit nimmt, um unnötige Verrenkungen zu verhindern.
Wenn in einer Tabulatur eine 0 auf einer Saite dargestellt wird, bedeutet dies, dass du diese Saite als sogenannte Leersaite anschlagen sollst. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn du einen offenen Akkord spielst, bei dem keine Saiten gegriffen werden müssen.
Akkorde werden in der Tabulatur durch mehrere übereinander liegende Zahlen dargestellt, die gleichzeitig gegriffen und angeschlagen werden. Dabei gilt für alle Tabs, dass du immer nur die Saiten anschlägst, die durch eine Ziffer gekennzeichnet sind. Du solltest jedoch darauf achten, dass du die Saiten, die nicht gegriffen werden müssen, beispielsweise durch das Abdecken (Dämpfen) mit den Fingern, der linken Hand oder das nicht anschlagen, stumm hältst.
Gitarrentabulatur lesen
Wie auch bei traditioneller Notation werden Gitarren Tabs von links nach rechts gelesen und die Töne werden nacheinander gespielt. Dabei gibt die Anordnung der Zahlen und Symbole in der Tabulatur Aufschluss über die richtige Reihenfolge der Töne.
Allerdings ist die Tabulatur im Gegensatz zur Notation nicht in der Lage, den genauen Rhythmus eines Liedes darzustellen. Zwar gibt der Abstand der Anschläge zueinander einen Hinweis auf den Rhythmus, die genaue Länge lässt sich aber daraus nicht ableiten. Daher ist es optimal, wenn die Tabulatur zusätzlich zur Darstellung der Zahlen und den Symbolen auch die entsprechenden Notenwerte (Notation) enthält.
Dies ermöglicht eine genauere Darstellung des Rhythmus und der Länge der einzelnen Töne, was es einfacher macht, das Stück zu spielen und den Rhythmus zu halten.
Durch die Verwendung von Notenwerten in der Tabulatur wird auch die Kommunikation mit anderen Musikern erleichtert. So können Musiker aufgrund der Notenwerte schnell erkennen, wie lange ein Ton gehalten werden soll oder wie der Rhythmus eines bestimmten Abschnitts gespielt werden muss.
Insgesamt gilt, dass die Tabulatur eine sehr nützliche Möglichkeit ist, um Songs auf der Gitarre zu spielen, jedoch ihre Grenzen hat. Eine Kombination aus Tabulatur und traditioneller Notation kann helfen, die Stärken beider Systeme zu nutzen und ein genaueres Verständnis für den Rhythmus und die Melodie eines Stücks zu entwickeln.
Besondere Kennzeichnungen - Gitarren Tabulatur
Im Gegensatz zum traditionellen Notensystem beinhalten Gitarren Tabs oft zusätzliche, nützliche Informationen über Spieltechniken und -effekte (Phrasierung), die es Gitarristen ermöglichen, ihre Stücke noch interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Diese Techniken werden im Tabulatur-Format durch spezielle Symbole und Sonderzeichen dargestellt.
Bending - Gitarren Tabulatur
Eine dieser Spieltechniken ist das sogenannte “Bending”. Hierbei handelt es sich um das Hochschieben oder Herunterziehen der Gitarrensaite mit der linken Hand, nachdem Anschlagen der Note. Durch das Bending wird der Ton des gespielten Tons erhöht, was einen einzigartigen expressiven Klang erzeugt.
In den Gitarren Tabs wird ein Bending durch einen Pfeil dargestellt, der vom zu spielenden Ton nach oben zeigt. Eine Zahl auf dem Pfeil gibt an, wie stark der Ton erhöht wird, üblicherweise um einen Halb- oder Ganztonschritt. Indem man den Finger auf der betreffenden Saite langsam und kontrolliert nach oben oder unten bewegt, kann man den gewünschten Ton erzeugen.
Das Bending ist eine wichtige Technik, die in vielen Gitarrenstilen eine Verwendung findet, insbesondere im Blues und im Rock. Durch das Verständnis der Tabulatur und der richtigen Anwendung von Bending kann man seine Spieltechnik verbessern und interessante, expressive Klänge erzeugen.
Harmonics - Gitarren Tabulatur
Eine weitere Spieltechnik, die oft in Gitarren Tabs enthalten ist, sind die sogenannten Harmonics, auch bekannt als Flageoletttöne. Harmonics sind Obertöne, die auf natürliche oder künstliche Weise erzeugt werden.
Die natürlichen Flageoletttöne werden auf der Gitarre durch das Berühren der Saite oberhalb eines Bundstäbchens erzeugt. In der Tabulatur werden natürliche Harmonics durch das Einklammern der Ziffern dargestellt, die den Bund und die Saite angeben, auf der das Flageolett gespielt werden soll.
Künstlich erzeugte Flageoletttöne, auch bekannt als künstliche Harmonics, werden auf der Gitarre durch das Ansetzen eines Fingers auf der Saite und das gleichzeitige Anschlagen der Saite mit einem anderen Finger erzeugt. Künstliche Harmonics werden in der Tabulatur oft mit dem Kürzel “A.H.” für “artificial harmonics” gekennzeichnet.
Harmonics erzeugen einen einzigartigen, schwebenden Klang und werden oft in verschiedenen Gitarrenstilen eingesetzt, insbesondere im Fingerpicking, auf der Akustik Gitarre als auch im Metal.
Legato - Gitarren Tabulatur
Eine weitere wichtige Spieltechnik, die oft in Gitarren Tabs vorkommt, ist das sogenannte Legato-Spiel. Beim Legato werden mehrere Töne nacheinander gespielt, von denen nur der erste Ton mit der Schlaghand angeschlagen wird. Die weiteren Töne werden mit der linken Hand angeschlagen.
Innerhalb des Legato-Spiels wird zwischen Hammer-Ons und Pull-Offs unterschieden. Beim Hammer-On wird der nächste Ton in einem höheren Bund auf derselben Seite gegriffen und mit der linken Hand durch ein starkes Aufsetzen (Hämmern) auf die Saite umgesetzt. Im Gitarren Tabulatur-Format wird ein Hammer-On durch einen Bogen oder ein H zwischen den Tönen gekennzeichnet.
Im Gegensatz dazu beschreibt ein Pull-Off das Gegenteil des Hammer-Ons. Nach dem Anschlagen der Saite wird der Finger im höheren Bund hochgenommen, um den im niedrigeren Bund gegriffenen Ton klingen zu lassen. In der Tabulatur wird ein Pull-Off auch durch einen Bogen oder ein P zwischen den Tönen gekennzeichnet.
Durch das Verständnis von Hammer-Ons und Pull-Offs kann man auch seine Spieltechnik verbessern und verschiedene Musikstile wie Blues, Rock und Metal spielen. Indem man diese Techniken in seine Spielweise einbaut, kann man durchaus eine größere Klangvielfalt und Dynamik erzeugen.
Palm Mutes - Gitarren Tabulatur
Eine weitere Spieltechnik, die Gitarristen oft in Gitarren Tabs finden, sind die sogenannten Palm Mutes. Durch ein gezieltes Abdämpfen der Saiten mit dem Ballen der Schlaghand wird ein perkussiver Klang erzeugt.
In der Tabulatur werden Palm Mutes durch das Kürzel “P.M.” über den Tönen dargestellt, die gedämpft werden sollen. Diese Technik wird oft in Rock- und Metal-Musik eingesetzt, um den Sound der Gitarre zu verdichten und ihm mehr Wucht zu verleihen.
Eine Variation der Palm Mutes sind die sogenannten Dead Notes. Bei dieser Technik wird die Saite vollständig mit dem Handballen abgedämpft, was einen kurzen, perkussiven Klang erzeugt. In der Tabulatur werden entsprechende Töne durch das Symbol “X” ersetzt.
Palm Mutes und Dead Notes können in vielen verschiedenen Musikstilen eingesetzt werden und bieten Gitarristen eine Möglichkeit, ihren Sound zu verändern und zu variieren. Durch das Verständnis dieser Techniken und ihre richtige Anwendung können Gitarristen ihr Spiel verbessern und ihren Sound auf interessante und kreative Weise erweitern.
Slide - Gitarren Tabulatur
Eine weitere Technik, die Gitarristen oft in Gitarren Tabs finden, ist das sogenannte Slide. Hierbei handelt es sich um das Gleiten mit der linken Hand zu einem anderen Bund auf der Saite.
In der Tabulatur wird ein Slide zu höher gelegenen Bünden durch ein “/” zwischen den Ziffern beschrieben, während ein “” zwischen den Tönen einen Slide zu tieferen Tönen beschreibt. Diese Technik erzeugt einen glatten, fließenden Klang und kann dazu beitragen, die Melodie oder den Rhythmus des Stücks zu betonen.
Slides können auf vielfältige Weise in verschiedenen Musikstilen eingesetzt werden. Sie sind oft ein wichtiger Bestandteil von Soli und Improvisationen und können dem Stück eine einzigartige Note verleihen. Steve Vai ist hier ein sehr gutes Beispiel.
Tap oder Tapping - Gitarren Tabulatur
Eine weitere Technik, die Gitarristen oft in Gitarren Tabs finden, ist das sogenannte Tapping. Hierbei handelt es sich um eine Spieltechnik, bei der ein Hammer-On gefolgt von einem Pull-Off mit der Schlaghand ausgeführt wird.
Tapping wird in der Regel in den höheren Bünden der Gitarre gespielt und kann es Gitarristen ermöglichen, schnelle, virtuose Läufe und komplexe Melodien zu spielen. In der Tabulatur wird eine getappte Note durch das Kürzel “T” gekennzeichnet.
Das Tapping ist eine wichtige Technik in vielen verschiedenen Musikstilen, insbesondere im Rock, Metal und Jazz. Indem man diese Technik beherrscht und sie in sein Spiel integriert, kann man seine Gitarrentechnik und seinen Sound verbessern und seiner Musik einen einzigartigen, ausdrucksstarken Charakter verleihen.
Fazit Gitarren-Tabs lesen und verstehen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du nun ein grundlegendes Verständnis für den Aufbau und die Bedeutung von Gitarren-Tabs besitzt. Durch das Lesen und Verstehen von Tabs kannst du neue Lieder lernen oder auch eigene Kompositionen schreiben.
Falls du bisher noch keine Erfahrung im Lesen von Gitarren-Tabs hattest, hast du jetzt das notwendige Wissen erlangt, um damit zu beginnen.